Hintergrund
Trotz ständig fortschreitender Automatisierung sind ein Großteil der Arbeitsplätze in der Intralogistik durch eine manuelle Handhabung von Lasten charakterisiert [Michel 2017].
Bisherige Planungsmodelle für die Intralogistik bzw. Kommissionierung verfolgen bisher jedoch fast ausschließlich wirtschaftswissenschaftliche Zielgrößen. Menschliche Parameter werden weitestgehend konstant gehalten bzw. nicht berücksichtigt, sodass die Planungsmodelle ein unvollständiges Abbild realer Arbeitsprozesse darstellen [Grosse et al. 2015; Steinebach et al. 2019].
Ziele
Ziel dieses Forschungsvorhabens ist daher die Integration arbeitswissenschaftlicher Aspekte in Planungskonzepte der Kommissionierung, um die physische Belastung zu reduzieren und gleichzeitig Effizienz und Qualität der Kommissionierung aufrecht zu erhalten.
Methodik
Durch die Identifikation von Einflussgrößen auf die physische Belastung von Mitarbeitern sollen ergonomische Kennwerte für definierte Tätigkeiten in der Intralogistik abgeleitet werden, um diese in Planungsmodellen zu nutzen. In einem ersten Schritt soll über eine mathematische Optimierung die Lagerplatzvergabe nach ergonomischen Kennwerten ausgerichtet werden und anschließend in Warehouse-Management-Software integriert werden. Eine Evaluation der gefundenen Methodik findet über Labor- und Feldversuche statt.
Publikationen
Steinebach, T.; Klaer, V.; Kremer, T. (2020): Analyse des Einflusses einer ergonomischen Lagerplatzvergabe auf die physische Belastung in der Kommissionierung mittels ema-Simulationssoftware. Bericht zum 65. Arbeitswissenschaftlichen Kongress, Berlin.
Steinebach, T. (2020): Der Einfluss einer ergonomischen Lagerplatzvergabe auf die menschliche Beanspruchung und Leistung in der manuellen Kommissionierung. Bericht zum 65. Arbeitswissenschaftlichen Kongress, Berlin.