Auf dieser Seite erfahren Sie mehr über unser methodisches Vorgehen bei der menschzentrierten Analyse, Entwicklung und Evaluation von Benutzerschnittstellen (Human-Machine Interfaces), Arbeitsplätzen und -prozessen in Forschungs- und Industrieprojekten. Unten finden Sie weitere Informationen zu ausgewählten Messsystemen, Erhebungsinstrumenten und zu unseren Untersuchungsumgebungen und Laboren.

Methodisches Vorgehen

Am IAD setzen wir auf ein breites Spektrum an Analysemethoden, um Anforderungen von Nutzer:innen an technische Systeme, Benutzeroberflächen, Arbeitsplätze und -prozesse präzise zu identifizieren und diese fundiert auf neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen zu gestalten. Über die Persona-Methode entwickeln wir Nutzermodelle, die zentrale Benutzergruppen repräsentieren und uns helfen, spezifische Anforderungen zielgerichtet abzuleiten. Ergänzend fließen internationale, europäische und nationale Gestaltungsstandards in unsere Arbeit ein. Um Anforderungen direkt von künftigen Nutzer:innen und relevanten Stakeholdern zu erheben, setzen wir häufig vielseitige Befragungstechniken ein – von persönlichen Interviews über Fokusgruppen bis hin zu Online-Umfragen.

Um neue Ideen greifbar zu machen und kostengünstig zu testen, fließen die aus der Anforderungsanalyse gewonnen Erkenntnisse bei Bedarf direkt in die Entwicklung von Prototypen ein – von Paper Prototypes über VR-Modelle bis hin zu interaktiven Prototypen von Benutzeroberflächen, die wir mit Software wie Figma oder ProtoPie gestalten. Am IAD setzen wir auf virtuelle Ergonomie, um Produkte, Arbeitsplätze und -prozesse mit 3D-Modellierungs- und Analysesoftware wie dem ema Work Designer zu simulieren und so frühzeitig Optimierungspotentiale hinsichtlich Arbeitsbelastung und -effizienz zu identifizieren.

Bestehende Produkte, Arbeitsplätze und -prozesse sowie entwickelte Prototypen durchlaufen umfassende Evaluationsprozesse. Diese beinhalten sowohl nutzerbezogene Untersuchungen mit potenziellen Endanwender:innen in Studien als auch Expertenevaluationen durch unser erfahrenes Team. In den Evaluationen erfassen wir u. a. Kriterien wie Akzeptanz, Vertrauen, Usability, User Experience und Einflüsse auf das Nutzungsverhalten sowie Belastungs- und Beanspruchungsprofile der Nutzer:innen.

Neben Befragungstechniken unterstützt die fortschrittliche technische Ausstattung des IAD mit modernen Messsystemen diese Untersuchungen: Beispiele hierfür sind Körperkraftmessungen, Bewegungsanalysen durch Motion-Capture-Systeme, Blickbewegungsanalysen sowie physiologische Messungen. Ergänzend setzen wir gelegentlich auf Verhaltensbeobachtungen und Videoanalysen, um die Handlungs- und Interaktionsmuster der Nutzer:innen zu erfassen und zu analysieren. Für die Durchführung von Nutzerstudien verfügt das IAD über spezialisierte Testumgebungen, Labore und Infrastruktur wie bspw. ein Biomechaniklabor, einen kollaborativen Roboter und adaptive manuelle Montagearbeitsplätze, ein Virtual Reality Labor, Fahrsimulatoren und das Versuchsfreigelände des August-Euler-Flugplatzes für Realfahrversuche.

Bei Arbeitsplatz- und Gefährdungsbeurteilungen werden Vor-Ort-Begehungen sowie Belastungsanalysen der körperlichen und umgebungsbezogenen Bedingungen durchgeführt. Hierfür greifen wir insbesondere auf Experten-Screening-Verfahren wie bspw. das von MTM und IAD entwickelte Ergonomic Assessment Worksheet (EAWS) zurück. Die Ergebnisse unserer Evaluationen bilden eine wertvolle Grundlage für konkrete Gestaltungsempfehlungen, die direkt in die menschzentrierte Weiterentwicklung und Optimierung interaktiver Systeme und Arbeitssysteme einfließen.