Hintergrund
Angesichts einer Prävalenz von mehr als 2 Millionen Patient:innen mit chronischen Nierenerkrankungen ist der Versorgungsdruck für Nephrolog:innen in Deutschland ausgesprochen hoch. Während die Therapie komplexe Behandlungsentscheidungen auf der Basis einer Vielzahl von Laborparametern, etwaigen Komorbiditäten, der psychosozialen Situation der Patient:innen und ihrer wahrgenommenen allgemeinen Lebensqualität erfordert, stehen den Nephrolog:innen momentan einerseits nur eine unzureichende Datenbasis zur Verfügung, während andererseits die hohe Visitentaktung eine umfassende Anamnese im Zuge der Konsultation nicht ausreichend ermöglicht.
Ziele
Um eine maßgeschneiderte, an die Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse der Nephrolog:innen angepasste Entscheidungsunterstützung ermöglichen zu können, wurde der menschzentrierte Entwicklungsprozess unter Einbindung von Nephrolog:innen verfolgt. Im Sinne des partizipativen Designs wurden gemeinsam mit Nephrolog:innen Gestaltungslösungen iterativ entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Das Institut für Arbeitswissenschaft war für die wissenschaftliche nutzerzentrierte Betreuung des Projekts zuständig und unterstützte bei der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Nutzerstudien zur Entwicklung der Architektur sowie der Nutzeroberfläche der nephrologischen Entscheidungshilfe.
Methodik
Zum einen müssen auf technischer Seite Verfahren des maschinellen Lernens entwickelt werden. Zum anderen muss für eine möglichst optimale Unterstützung der Behandlungsentscheidung von Nephrolog:innen der technische Ansatz in ein arztzentriertes Produkt integriert werden. Um eine maßgeschneiderte, an die Arbeitsabläufe und Entscheidungsprozesse der Nephrolog:innen angepasste Entscheidungsunterstützung ermöglichen zu können, wird im kompletten Entwicklungsprozess auf die Einbindung von Nephrolog:innen Wert gelegt. Im Sinne des partizipativen Designs werden gemeinsam mit Nephrolog:innen Gestaltungslösungen iterativ entwickelt, umgesetzt und evaluiert. Das Institut für Arbeitswissenschaft zeichnet sich für die wissenschaftliche nutzerzentrierte Betreuung des Projekts zuständig und unterstützt bei der Konzeption, Durchführung und Auswertung von Nutzerstudien zur Entwicklung der Architektur sowie der Nutzeroberfläche der nephrologischen Entscheidungshilfe.
Partner
Förderung
Dieses Projekt (HA-Projekt-Nr.: 1008/21 – 10) wird im Rahmen der Innovationsförderung Hessen aus Mitteln der LOEWE – Landes-Offensive zur Entwicklung Wissenschaftlich-ökonomischer Exzellenz, Förderlinie 3: KMU-Verbundvorhaben gefördert.