

Die fortschreitende Automatisierung führt zu einem Wandel der Aufgaben des Menschen bei seinen Tätigkeiten. Als prägende Faktoren für die Nutzung automatisierter Systeme haben sich das Systemverständnis sowie das Vertrauen in die Automation herauskristallisiert.
Unsere Forschungsgruppe untersucht diese und weitere Fragestellungen primär im Kontext der Mobilität. Dabei untersuchen wir fahrfremde Tätigkeiten bei der hochautomatisierten Fahrt und erforschen die Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern im Mischverkehr von automatisierten und konventionellen Verkehrsteilnehmern.
Referenzprojekte
Mit dem Ziel, ein durchgängiges automatisiertes Fahren in der Stadt zu realisieren, entwickelt das Institut für Arbeitswissenschaft im Teilprojekt Human Factors Human-Machine-Interfaces (HMIs), die Shared Control, Teleoperation und Kooperation zwischen unterschiedlich stark automatisierten Verkehrsteilnehmenden ermöglichen.
Bei hochautomatisierter Fahrt (SAE Level 3) ist es dem Fahrer gestattet sich mit fahrfremden Tätigkeiten (FFT) zu beschäftigen. Wissen über die vom Nutzer gewünschten FFT ermöglicht es Forschern und Entwicklern, den zukünftigen Fahrzeuginnenraum einschließlich Sitz und Rückübernahmeaufforderungen optimal zu gestalten. Durch die menschzentrierte Forschung im Projekt wurden die Bedürfnisse zukünftiger Nutzer identifiziert und anschließend nach der Ressourcenausnutzung bewertet.
Ziel des Projekts am IAD war es, die Kommunikation zwischen hochautomatisierten Fahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmern (Pkw-Fahrer/innen und Fußgänger/innen) zu erforschen. Neben der Analyse der im heutigen Stadtverkehr vorkommenden Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern, wurden externe Mensch-Maschine-Schnittstellen für hochautomatisierte Fahrzeuge entwickelt und evaluiert, die die Kommunikation zwischen außenstehenden Verkehrsteilnehmern und Mensch ermöglichen.
Aufgrund ihrer altersbedingten körperlichen und kognitiven Einschränkungen sind ältere Menschen in ihrer Mobilität oftmals begrenzt. Häufig vermeiden sie beispielsweise das Fahren bei Nacht, schlechtem Wetter oder zu Zeiten mit viel Verkehr, was zu sozialer Isolation und damit langfristig auch zu gesundheitlichen Schäden führen kann. Automatisiertes Fahren bietet für ältere Menschen eine Möglichkeit, ihre individuelle Mobilität aufrecht zu erhalten oder sogar zu erweitern und kann dabei auch für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen. Aufgrund der Leistungsmöglichkeiten und -grenzen älterer Fahrer ist jedoch zu beachten, dass die HMI Gestaltung an die spezifischen Erwartungen und Bedürfnisse älterer Nutzer angepasst wird, um die Interaktion mit automatisierten Systemen attraktiv und vor allem sicher zu gestalten.