MiRoVA – Migration der Straßenfahrzeugautomatisierung

Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung des Projektes. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Projektverantwortlichen über den Kontaktbutton auf der rechten Seite.

Hintergrund

Die fortschreitende Integration automatisierter Fahrsysteme in den Gesamtverkehr verändert die Interaktion zwischen den teilnehmenden Akteuren grundlegend und bringt sowohl große Chancen als auch großen Forschungsbedarf mit sich. Mit der stufenweisen Übergabe der Verantwortung der Fahraufgabe von der fahrzeugführenden Person an die Automation geht gleichzeitig auch die Übergabe der Kommunikation und Interaktion mit der Außenwelt einher. Für die sichere Integration automatisierter Fahrzeuge in den Straßenverkehr ist daher insbesondere die Interaktion zwischen automatisierten Fahrzeugen und nicht-automatisierten Verkehrsteilnehmenden von Bedeutung. Der Erfolg dieser Integration hängt entscheidend davon ab, mögliche Herausforderungen des Übergangs von einem menschengeführten zu einem vorwiegend automatisierten Straßenverkehr bereits heute zu identifizieren und Lösungen für zukünftige Probleme zu entwickeln.

Im DFG-geförderten Forschungsprojekt „Migration of Road Vehicle Automation“ (MiRoVA) widmen sich fünf Institute über vier Jahre mit einem Projektvolumen von drei Millionen Euro dieser Thematik.

Ziele

MiRoVA zielt darauf ab, die Auswirkungen der technischen Migration automatisierter Fahrzeuge umfassend zu analysieren und zu modellieren. Dabei wird sowohl die makroskopische Ebene (der Anteil automatisierter Fahrzeuge am Gesamtverkehr) als auch die mikroskopische Ebene (der Wechsel zwischen verschiedenen Automatisierungsstufen) betrachtet.

Es erfolgt eine Analyse zentraler Aspekte der Interaktion zwischen Menschen und automatisierten Fahrzeugen. Gegenstand der Analyse sind sowohl Prozesse wie Wahrnehmung und Entscheidungsfindung, als auch Kooperation und Interaktion. Das Institut für Arbeitswissenschaft IAD fokussiert sich auf die Analyse der bilateralen Interaktionen zwischen automatisierten Fahrzeugen und nicht-automatisierten Agierenden im Straßenverkehr.

Methodik

Auf Grundlage eines aufeinander aufbauenden, mehrphasigen Vorgehens werden Modelle zur Darstellung der Interaktion zwischen nicht-automatisierten Akteuren und automatisierten Fahrzeugen entwickelt. Diese Modelle werden schrittweise um makroskopische und mikroskopische Einflussfaktoren der Automatisierungsmigration erweitert. Im Rahmen dieses Ansatzes werden Interaktionsabläufe und Kommunikationskonzepte einer umfassenden Analyse unterzogen, die Beobachtungsstudien, Umfragen und Experimente umfasst. Dazu werden verschiedene Szenarien in Testumgebungen wie Fahrsimulatoren, virtueller Realität und naturalistischen Umgebungen untersucht. Eine kontinuierliche Validierung der Modelle durch Expertinnen und Experten aus den Bereichen Human Factors, Psychologie und Fahrzeugautomatisierung gewährleistet anschließend die Anwendbarkeit der Modelle auf den Realverkehr.

Erwartete Ergebnisse

Die Forschungsgruppe MiRoVA entwickelt menschzentrierte Interaktionsmodelle für den gemischt-automatisierten Straßenverkehr, um eine sichere und reibungslose Integration automatisierter Fahrzeuge zu ermöglichen.

Karlsruher Institut für Technologie

RWTH Aachen

Technische Universität München

Technische Universität Darmstadt

Förderung

Das Projekt wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) über vier Jahre mit einem Projektvolumen von drei Millionen Euro gefördert, wovon etwa 0,5 Millionen Euro auf das Institut für Arbeitswissenschaft der TU Darmstadt entfallen.