Hintergrund
Die Forschungsinitiative @CITY führt 15 Partner aus Automobilwirtschaft, Zulieferindustrie, Software-Entwicklung und Universitäten zusammen. Untergliedert in die zwei Projekte @CITY und @CITY-AF werden Konzepte, Technologien und prototypische Anwendungen entwickelt, die das automatisierte Fahren in komplexen urbanen Räumen ermöglichen sollen. Ziel ist es, den Stadtverkehr der Zukunft für alle Verkehrsteilnehmer möglichst sicher, komfortabel und effizient zu gestalten. Unterstützt wird die Forschungsinitiative vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) mit einem Fördervolumen von rund 20 Millionen Euro.
Das Institut für Arbeitswissenschaft ist im Projekt @CITY-AF vertreten und forscht im Teilprojekt „Mensch-Fahrzeug-Interaktion“. In diesem Teilprojekt geht es um die Interaktion zwischen den drei Protagonisten: Fahrzeugnutzer, automatisiertes Fahrzeug sowie andere Verkehrsteilnehmer. Das Institut für Arbeitswissenschaft beschäftigt sich mit der Fragestellung, wie sich alltägliche menschliche Kommunikationsformen im Straßenverkehr (Blickkontakt, Gesten etc.) auf automatisierte Systeme „übersetzen“ lassen, ohne dass es zu Missverständnissen kommt.
Weitere Informationen zu dem Projekt finden Sie unter https://www.atcity-online.de/
Ziele
Um den Verkehrsfluss aufrecht zu halten und (mögliche) Konflikte zu lösen, kommunizieren Verkehrsteilnehmer fortlaufend durch explizite und implizite Signale. Obwohl Kommunikation zwischen unterschiedlichen Verkehrsteilnehmern typisch für den urbanen Verkehrsraum ist, ist diese bis heute nur ansatzweise erforscht. Im Zukunftsszenario des hochautomatisierten Fahrens (SAE L3) muss das Fahrzeug die kommunikative Funktion eines menschlichen Fahrers übernehmen. Daraus resultieren weitreichende Fragestellungen hinsichtlich der zukünftigen Kommunikation zwischen Fahrzeugnutzer, automatisierten Fahrzeug und anderen Verkehrsteilnehmern im Mischverkehr des urbanen Raumes.
Methodik
Zur Erforschung dieser Fragestellungen werden folgende Aufgabenschritte im Projekt @CITY bearbeitet: Zunächst werden Szenarien, in denen Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern (u.a. Autofahrer, Fußgänger und Fahrradfahrer) vorkommt, umfassend beschrieben. Anschließend werden relevante Kommunikationskanäle zur Übertragung von Informationen zwischen automatisierten Fahrzeugen und anderen Verkehrsteilnehmern identifiziert. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen schließlich auf die Gestaltung eines automatisierten Kommunikationskonzepts übertragen und prototypisch umgesetzt werden. Abschließend sollen Nutzerstudien unter Berücksichtigung von Verständlichkeit, Sicherheit, Akzeptanz bei Endnutzern sowie Zielgerichtetheit der Kommunikation im städtischen Verkehr durchgeführt werden.
Ergebnisse
Use Cases und Szenarien der Kommunikation zwischen Verkehrsteilnehmern im urbanen Verkehrsraum wurden in einem Katalog dokumentiert. Die detaillierte Analyse ausgewählter Szenarien liefert Kommunikationssequenzen, die als Ausgangsbasis für die menschzentrierte Entwicklung von externen Mensch-Maschinen Schnittstellen am Fahrzeug dienen.
