Methodenentwicklung & Anwendung

Informationen zu diesem Kompetenzfeld

Um die Belastungen auf Mitarbeiter/innen an Arbeitsplätzen bewerten und daraus anschließend ergonomische Gestaltungsmaßnahmen ableiten zu können, werden praxisorientierte Methoden und Verfahren entwickelt und eingesetzt, z. B. AAWSlight, EAWS, oder spezifische Messmethoden (Motion Capture, Elektromyografie, Herzschlagfrequenz- und Kraftmessungen).

Diese Screening-Methoden werden weiterentwickelt, digitalisiert und unternehmens- bzw. kontextspezifisch angepasst.

Aktuell werden Konzepte der körpersegmentbezogenen Belastungsbewertung sowie Simulations-Methoden stärker in die Belastungsbewertung und Arbeitsgestaltung einbezogen.

Referenzprojekte

Ziel war die Entwicklung eines umfassenden Methodeninventars zur Durchführung der betrieblichen Gefährdungsbeurteilung bei physischen Belastungen. Dabei umfasst das Methodeninventar von Screening-Verfahren auf unterschiedlichen Bewertungsniveaus bis hin zu messtechnischen Analysen. Die Ergebnisse sind in Band 2 DGUV-Berichtes enthalten. (Expertenscreenings sind ladbar siehe nächste Seite)

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In Zusammenarbeit mit der Robert Bosch GmbH entwickelt das IAD ein rechnergestütztes Methodeninventar, mit dem ergonomische Beurteilungen körperlicher Belastungen möglich sind.

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Erkrankungen des Muskel-Skelettsystems (MSE) stellen ein erhebliches Gesundheitsproblem dar. Neben den Rückenschmerzen werden zunehmend Erkrankungen der oberen Extremitäten (Hand-Arm-Schulter-System) auffällig (z.B. BGIA Report 02/2007; Wakula und Landau 2004). Diese können u.a. durch Tätigkeiten mit hohen Ganzkörper‐ und Finger‐Hand‐Kräften ausgelöst werden. Durch diese Erkrankungen entstehen erhebliche Kosten für Betriebe, Sozialversicherungsträger und insgesamt für die Volkswirtschaft. Um diese arbeitsbedingten Erkrankungen und damit verbundene Kosten vermeiden bzw. verringern zu können, soll für die Praxis zum klassischen Bewertungsverfahren eine Handlungsanleitung, ein Anwenderseminar sowie zusätzlich ein Screening-Verfahren „kraftbetonte Tätigkeiten“ (inklusive kurzer Handlungsanleitung zum Testen) erstellt werden, die auf einem Kraftbewertungsverfahren beruhen, deren Grundlagen im Abschlussbericht zum Projekt „Der montagespezifische Kraftatlas“ Wakula u.a. 2009 /BGIA-Report 3/2009 dargestellt wurden.

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U-Linien Montagesysteme sind Arbeitsplätze, welche nach dem One-Piece-Flow Konzept in Form eines U angeordnet sind. Es handelt sich hierbei um hybride Systeme, in denen automatisierte Prozesse durch manuelle Tätigkeiten ergänzt werden. In U-Linien werden flexibel ein oder mehrere Beschäftigte je nach Auftragslage eingesetzt. Intensives manuelles Arbeiten in U-Linie kann zu Muskelskelett-Erkrankungen der oberen Extremitäten und des Schultergürtels führen. Dies hängt wesentlich von der Arbeitsgestaltung ab, in U-Linien u.a. kurze Bewegungszyklen mit hochdynamischen und feinmotorischen Finger-Hand-Armbewegungen. U-Linien können auch erhöhte Belastungen der unteren Extremitäten zeigen. Bedingt durch den Rundlauf der Arbeitspersonen in den U-Linien-Montagesystemen kann es zu Seitenschritten und Drehbewegungen im unteren Rückenbereich kommen, die ein deutlich anderes Belastungsmuster darstellen als ein „klassisches“ Gehen.

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