Assistenzsystem zur altersdifferenzierten Arbeitsgestaltung und zum Mitarbeitereinsatz

Im Folgenden finden Sie eine kurze Zusammenfassung des Projektes. Für weitere Informationen kontaktieren Sie bitte die Projektverantwortlichen über den Kontaktbutton auf der rechten Seite.

Die altersdifferenzierte Personalplanung und Arbeitsgestaltung ist bezüglich validierter Planungs- und Gestaltungswerkzeuge defizitär. Praxeologische Ansätze der Betriebe stehen im Vordergrund.

Das Forschungsvorhaben basierte auf folgenden Hypothesen:

  • Altersdifferenzierte ergonomische Arbeitsgestaltung (AEG) wirkt vorbeugend gegenüber arbeitsbedingten Erkrankungen- besonders bei hochrepetitiven, sensumotorischen Montagevorrichtungen
  • AEG senkt als Folge davon auch die Frühverrentungsanteile
  • AEG verbessert die Leistungsmotivation bzw. die Leistungsabgabe bei älteren Mitarbeitern

Das Vorhaben war auf drei Phasen von je zwei Jahren ausgelegt. In der ersten Phase stand ein Querschnittansatz im Vordergrund: welche Gestaltungsverbesserungen müssen durchgeführt werden, um die vorhandenen Mitarbeiter leistungs- und beanspruchungsgerecht einzusetzen?

Dazu wurden Ergonomiewerkzeuge zur Makromodellierung (Profilanalyse und -gestaltung) von Arbeitsplatzanforderungen und Mitarbeiterfähigkeiten und zur Mikromodellierung (Arbeitsgestaltung auf der Basis von Fertigungsoperationen) entwickelt und in zwei Unternehmen des Automobilbaus eingesetzt.

Die bei den Anforderungs- und Fähigkeitsanalysen in den Automobilwerken erhobenen Daten gingen zusammen mit Daten aus Rehabilitationskliniken in eine Datenbank ein. Mit der Datenbank konnten altersabhängige arbeitsplatzbezogene Engpässe zwischen Anforderung und Fähigkeit nachgewiesen und – als Voraussetzung für die daraus abzuleitenden arbeitsgestalterischen Maßnahmen – ursächlich untersucht werden.

Die beiden anderen Phasen waren längsschnittorientiert und behandelten die folgenden Fragen:

  • Welche Gestaltungsmaßnahmen müssen pro-aktiv vor Auflage eines neuen Pkw-Modells für die später zur Verfügung stehende Belegschaft ergriffen werden (= auf Betriebspopulation bezogen)?
  • Welche Gestaltungsmaßnahmen müssen für bestimmte Werker ergriffen werden, um bereits manifesten oder sich noch entwickelnden arbeitsbedingten Schäden vorzubeugen (= Individualansatz)?

Die Ergebnisse des Projektes sind in den folgenden Dissertationen enthalten:

- D. Müglich (2017): Erfassung und Nutzung körperlicher Fähigkeitsdaten zur Gesundhaltung von Produktionsmitarbeitern, TU Darmstadt

- P. Wittemann (2017) Konzeption eines Verfahrens zur Ableitung ergonomischer Gestaltungslösungen für fähigkeitsgerechte Arbeitsplätze. TU Darmstadt