Der Zukunft einen Schritt näher: @CITY präsentiert Forschungs- und Entwicklungsergebnisse zum automatisierten Fahren in der Stadt

27.06.2022

Das Verbundprojekt @CITY schließt nach mehr als vier Jahren interdisziplinärer Forschungs- und Entwicklungsarbeiten seine Arbeit erfolgreich ab.

v.l.n.r.: Philip Joisten, Bettina Abendroth, Sarah Schwindt und Nina Theobald

Unterschiedlichste Verkehrsteilnehmer auf engem Raum, komplexe Verkehrsführungen und eine Vielzahl von schwer vorhersehbaren Szenarien: Der moderne Stadtverkehr ist eine herausfordernde Gleichung mit unzähligen Variablen. Trotzdem muss es – vor allem im Hinblick auf Sicherheit, Energieeffizienz und Lebensqualität – gelingen, automatisiertes Fahren langfristig auch in urbanen Räumen zu etablieren. Zur Erforschung und Erprobung der dafür notwendigen Fahrfunktionen gründete sich 2017 das Verbundprojekt @CITY, eine Initiative von 15 Partnern aus Automobilindustrie, Softwareentwicklung und Wissenschaft, gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. In diesem interdisziplinären Zusammenschluss sollte nicht nur ein gemeinsames Verständnis für die Anforderungen und Voraussetzungen des automatisierten Fahrens in der Stadt generiert, sondern auch dafür essenzielle Technologien (weiter)entwickelt werden. Jetzt, nach mehr als vier Jahren intensiver Arbeit, präsentierten die Verantwortlichen ihre Ergebnisse im Rahmen einer offiziellen Abschlussveranstaltung auf dem Gelände des Aldenhoven Testing Centers.

Umfangreiches Lastenheft für die Projektteilnehmer

Ein Blick zurück: Die konkreten Arbeitsschwerpunkte der Forscherinnen und Forscher in den verschiedenen Teilprojekten von @CITY waren denkbar vielfältig. So widmeten sich die Projektpartner unter anderem dem Themengebiet Umfelderfassung und Situationsverstehen. Schließlich sollen automatisierte Fahrzeuge – wie menschliche Verkehrsteilnehmer auch – selbst schwierigste Szenarien im turbulenten Stadtverkehr erkennen und korrekte Handlungsweisen ableiten können. Unentbehrlich dafür und ein weiterer Fokus der Forschungsarbeiten: jederzeit plausible digitale Karten und eine bis auf wenige Zentimeter exakte Lokalisation. Wie ein automatisiertes Fahrzeug dann optimal mit seinen Insassen und anderen Verkehrsakteuren kommunizieren kann, war ebenfalls wichtiger Teil der Projektarbeit. Gleiches gilt für die Frage, auf welche Weise automatisierte Fahrzeuge Handlungsabsichten sogenannter schwächerer Verkehrsteilnehmer, etwa Fußgänger, erkennen können. Die in den Teilprojekten generierten Ergebnisse flossen kontinuierlich in die Entwicklung automatisierter Fahrfunktionen ein – welche dann auch in eigenen Versuchsfahrzeugen implementiert wurden.

Live-Fahrdemos und Simulationen für realiltätsnahe Einblicke

Einen umfassenden Eindruck dieser zukunftsweisenden Forschungs- und Entwicklungstätigkeit bot die @CITY Initiative am 22. und 23. Juni 2022 bei der Abschlussveranstaltung im Aldenhoven Testing Center. Auf rund 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche erwarteten das Fachpublikum neben spannenden Präsentationen auch Simulationen und Virtual-Reality-Technologie. Das Testgelände wiederum wurde von den Projektpartnern genutzt, um anhand von Versuchsfahrzeugen vielfältige Szenarien des automatisierten Stadtverkehrs zu demonstrieren. Gezeigt wurden beispielsweise verschiedene Interaktionssituationen mit Fußgängern und Radfahrern. Dabei sind die in @CITY entwickelten Systeme etwa in der Lage, das Verhalten dieser Verkehrsteilnehmer unter Berücksichtigung von Kopf- und Körperhaltung sowie ihrer Bewegungsrichtung vorauszusehen.

Das IAD präsentierte Forschungsergebnisse zu fahrfremenden Tätigkeiten und externen Mensch-Maschine-Schnittstellen

Das vierköpfige Team der Forschungsgruppe Mensch-Maschine-Interaktion & Mobilität des IAD präsentierte auf der Abschlussveranstaltung die Forschungsergebnisse zu fahrfremden Tätigkeiten beim hochautomatisierten Fahren und zur menschzentrierten Entwicklung von externen Mensch-Maschine-Schnittstellen zur Kommunikation mit anderen Verkehrsteilnehmenden. Dabei kam die am IAD entwickelte externe Mensch-Maschine-Schnittstelle zum Einsatz, die den Besucherinnen und Besuchern live am Demonstrationsfahrzeug präsentierte wurde.

Weitere Informationen unter www.atcity-online.de