Allgemeine Informationen
Bei Interesse an einem Thema sowie bei inhaltlichen oder organisatorischen Fragen wenden Sie sich bitte an die angegebenen Themenbetreuenden. Die Zusage zur Teilnahme erhalten Sie von den jeweils zuständigen Personen. Bitte melden Sie sich erst dann für das Tutorium Arbeitswissenschaft in TUCaN an, wenn Sie eine Zusage erhalten haben.
Das Tutorium findet in Kleingruppen statt. Die Bearbeitung der Aufgabe erfolgt in freier Zeiteinteilung der Teilnehmenden. Sowohl eine semesterbegleitende Bearbeitung als auch eine Bearbeitung als Blockveranstaltung sind möglich.
Hintergrund
Mit der fortschreitenden Entwicklung automatisierter Fahrzeuge gehen nicht nur technologische Fortschritte, sondern auch neue Herausforderungen einher. Trotz moderner Sensorik, Künstlicher Intelligenz und präziser Lokalisierungssysteme stoßen automatisierte Fahrzeuge in komplexen und unvorhersehbaren Verkehrssituationen noch häufig an ihre Grenzen. In solchen Fällen kommt die Teleoperation ins Spiel: Dabei übernimmt ein:e menschliche:r Operator:in aus der Ferne – etwa aus einem Kontrollzentrum – unterstützend oder vollständig die Kontrolle über das Fahrzeug. Die von Passagier:innen gewünschte Kommunikation mit dem automatisierten Fahrsystem und den Teleoperator:innen in diesen Situationen ist bislang kaum erforscht.
Aufgaben
Daher soll in diesem Tutorium eine Fahrsimulatorstudie zur Evaluation eines entwickelten Interaktionskonzepts für Passagier:innen in automatisierten Fahrzeugen während teleoperierten Fahrsituationen durchgeführt werden. Auf Basis eines vorgegebenen, umgesetzten Versuchskonzepts sowie der implementierten Simulation und Interaktion wird eine empirische Nutzerstudie geplant, als Versuchleiter:in durchgeführt und ausgewertet. Das Tutorium umfasst folgende Arbeitspakete:
- Einlesen in Literatur zur Passagierinteraktion in automatisierten Fahrzeugen während teleoperierten Fahrsituationen und in das Studienkonzept
- Formulierung von Forschungsfragen und ggf. Hypothesen
- Durchführung eines Pretests mit anschließender eventueller Anpassung des Studiendesigns
- Rekrutierung und Organisation von ca. 25 Versuchspersonen
- Durchführen der Versuche als Versuchsleiter:innen
- Auswertung der qualitativen Daten in Form von Interviewdaten und der quantitativen Daten in Form von Fragebogen- und Blickverhaltensdaten der Proband:innen
- Interpretation der Daten zur Ableitung von Verbesserungspotenzialen und Gestaltungsempfehlungen für die Weiterentwicklung des Interaktionskonzepts und Aufzeigen von Implikationen für Forschung und Praxis
- Abgabe einer Dokumentation und Präsentation in einem Kolloquium
Beginn nach Vereinbarung. Durchführung semesterbegleitend (keine Blockveranstaltung).
Voraussetzungen: Sehr gute Deutsch- und Englischkenntnisse erforderlich.
Teilnehmeranzahl: Mindestens zwei, maximal vier Teilnehmer:innen. Umfang der Datenauswertung und der Dokumentation richten sich nach der Anzahl an Teilnehmer:innen.
Anmeldung: Falls Sie Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich bitte per E-Mail bei M.Sc. Nina Theobald.
Hintergrund
Die fortschreitende Integration automatisierter Fahrsysteme in den Gesamtverkehr verändert die Interaktion zwischen den beteiligten Akteuren grundlegend. Mit der stufenweisen Übergabe der Verantwortung für die Fahraufgabe von der fahrzeugführenden Person an die Automatisierung geht zugleich die Übergabe von Kommunikation und Interaktion mit konventionellen Verkehrsteilnehmenden an die Technik einher. Um diese Entwicklung sicher zu gestalten, ist es jedoch unerlässlich, die heutigen Interaktionsmuster im bestehenden, nicht automatisierten Verkehr präzise zu verstehen: Wie wird kooperiert in Konfliktsituationen? Welche Signale werden genutzt, und welche Verhaltensmuster werden gezeigt, damit Abläufe reibungslos funktionieren?
Aufgabenstellung
Die Studierenden planen eine systematische Beobachtung und führen sie durch, entwickeln ein Kodierschema, stellen Reliabilität zwischen den Beobachtern durch geeignete Maße sicher. Auf Basis der erhobenen Daten wird ein Verhaltensmodell erstellt, das zentrale Verhaltensabläufe abbildet. Die Ergebnisse liefern Anhaltspunkte welche Verhaltensabläufe im Realverkehr gezeigt werden.
Im Einzelnen sind folgende Aufgaben zu erfüllen:
- Einlesen in die einschlägige Literatur zum Thema Fahrer-Fahrzeug-Interaktion im Kontext der Autobahnauffahrt und des Einfädelns sowie Formulierung einer präzisen Forschungsfrage.
- Entwicklung des methodischen Vorgehens, z. B. durch Erstellung eines Beobachtungsbogens zur systematischen Erfassung relevanter Verhaltensdaten.
- Auswahl geeigneter Beobachtungsorte sowie Durchführung der empirischen Beobachtungen.
- Datenaufbereitung und -analyse mit dem Ziel der Erstellung eines normativen und deskriptiven Verhaltensmodells.
- Beantwortung der Forschungsfrage, Diskussion der Ergebnisse sowie Ableitung von Implikationen für die Interaktion von Fahrer:innen mit automatisierten und konventionellen Fahrzeugen.
- Ausarbeitung einer Projektdokumentation sowie Präsentation der Ergebnisse im Kolloquium.
Beginn: Nach Vereinbarung. Durchführung Semesterbegleitend. Geeignete Gruppengröße: ca. 3-5 Personen.
Die Kontaktaufnahme soll ausschließlich als komplette Gruppe erfolgen.
Vorkenntnisse: Erfahrung mit SPSS bzw. R vorteilhaft, aber nicht notwendig.
Anmeldung: Falls Sie Interesse an einer Teilnahme haben, melden Sie sich bitte per E-Mail an justin.osmanov@tu-…